Schreiben und Reisen
Angefangen hat das Schreiben mit wissenschaftlichen Publikationen... doch seit ich begonnen habe, auf einer langen Reise zum Nordkap ein Reisetagebuch zu führen (und dieses im Eigenverlag zu vervielfältigen und als Weihnachtsgeschenk zu verteilen), erfüllt es mich weit mehr, über das Reisen zu schreiben. Seither sind diverse Reisegeschichten entstanden, die du hier lesen kannst.
Eine andere Schreibleidenschaft gehört dem kreativen Schreiben in Gruppen. Die Begeisterung dafür hat die Hamburger Autorin Susanne Niemeyer mit ihren in Kooperation mit dem Outdoor-Reiseanbieter Rucksack Reisen durchgeführten kreativen Schreibreisen nach Schweden in mir entfacht. Eine Auswahl der auf diesen Reisen entstandenen Kurzgeschichten findest du hier.
Apropos Rucksack Reisen: Meine Begeisterung dafür, wandernd in Stiefeln oder auf Schneeschuhen, zu Wasser im Kanadier oder im Kajak im Norden Europas unterwegs zu sein, ist eng mit diesem feinen, auf Nachhaltigkeit achtenden Reiseanbieter verbunden.
Und auch darüber hinaus macht für mich eine ausgewogene Lebensbalance aus, immer wieder viel Zeit reisend zu verbringen. Dabei zieht es mich vornehmlich in den Norden. Ich kehre gern an Orte zurück, die mich berührt haben - und mag es, Neues zu entdecken.
Am freiesten fühle ich mich an Bord eines alten Traditionsseglers in dem Moment, in dem der Wind in die Segel greift...
Musik machen und hören
Um es gleich zu sagen: Ich bin Hobbymusiker. Und das soll auch so bleiben. Mir fehlt der Elan, durch viel Üben meine musikalischen Fähigkeiten zu optimieren. Doch ist Musik für mich essentiell. Seit einigen Jahren bin ich mit der Irish Folk Band "Ballydesmond" unterwegs. Wir spielen zum Spaß, ab und an mal mit kleinem Auftritt. Und auch darüber hinaus greife ich gerne zur Gitarre. Allein. Oder in Gesellschaft.
Mich einbringen und mitgestalten
Engagement ist für mich wichtig. Ich will einen – wenn auch noch so kleinen – Beitrag in dieser Welt zu leisten. Ich habe Engagement zu meinem Beruf gemacht, indem ich dafür brenne, Arbeitswelten zu menschenwürdigen Orten zu entwickeln. Ich engagiere mich in einem Projekt wie „Schule im Aufbruch“, weil ich meinen Beitrag zur gesellschaftlichen Transformation hin zu einer sozialen, ökologischen und gerechten Nachhaltigkeit leisten möchte. Das ist für mich weit mehr als ein Job. Ich unterschreibe viele Petitionen und teile diese. Und fliege nicht. Ich ernähre mich fleischarm und versuche, so viel wie möglich auf das Auto zu verzichten, obwohl ich auf dem Land mit mäßiger Anbindung an den ÖPNV lebe.
Dennoch weiß ich, dass da viel mehr geht. Das ist mir täglicher Ansporn.
Einbringen und Mitgestalten heißt für mich aber auch, aktiv zur Gestaltung des Lebens an meinen Wohnorten beizutragen, Ideen dazu beizusteuern und umzusetzen. Dies mache ich am liebsten im Rahmen von privat organisierten Initiativen. Denn das geht meist agiler und basisdemokratischer als in den etablierten Strukturen.
Als freiwilliger Helfer beim Agrikulturfestival in Freiburg und beim Tønder-Festival in Dänemark bieten sich mir Gelegenheiten, meine Interessen an Musik und Mitgestaltung zu verbinden.
Meditieren und achtsam sein
Meditation, Achtsamkeit und Selbstmitgefühl waren für mich die Wegbereiter meines Wandlungsprozesses raus aus dem Hamsterrad der Leistungsgesellschaft, und der Hinwendung dazu, mein Leben mehr und mehr an meinen tiefen inneren Werten auszurichten. Und sie sind seither Wegbegleiter durch meinen Alltag. Sie helfen mir in vielen Situationen, meine Emotionen wahrnehmen, beobachten und sein lassen zu können, ohne mich von ihnen überwältigen zu lassen. Klappt das immer? Nein. Der Anspruch wäre auch vermessen – Stichworte Leistungsgesellschaft und Selbstoptimierung ;-).
Aber ganz grundsätzlich führt die regelmäßige Meditationspraxis schon dazu, mit mir selbstachtsamer umzugehen und weniger als früher in die Selbstoptimierungsfalle zu geraten und an dieser zu scheitern. Und sie sorgt dafür, konsequenter nach meinem inneren Wertekanon zu handeln. Ein Ergebnis dessen ist, mit dem Ausbau meiner Freiberuflichkeit noch intensiver dem zu folgen, wofür ich brenne, und von dem ich denke, damit einen wertvollen Beitrag auch für andere leisten zu können.
Besonders erfüllend sind für mich die einfühlsamen Meditationen des MSC-Lehrers Jörg Mangold.
Strynø und der Traum vom Aussteigen
Es gibt sie noch, die Flecken auf der Erde, wo die Uhren etwas langsamer ticken. Ja, selbst im überbeschleunigten Europa! Und ein solches Fleckchen Erde ist die kleine dänische Insel Strynø, im südfünischen Inselmeer gelegen. Auf knapp fünf Quadratkilometern gestalten hier etwa 220 Menschen aus 19 Nationen, darunter viele Kinder, ein lebendiges Gemeinwesen mit vielen Aktivitäten, Kindergarten, Grundschule, genossenschaftlichem Kaufmannsladen, zwei Restaurants und Cafés, sowie dem Smakke- og Naturcenter mit Zeltplatz, einem Museum für Küstenschifffahrt, Verleih von Kajaks und Smakkejollen.
Die Menschen auf Strynø eint, dass sie ein entschleunigteres und achtsameres Leben leben und die Insel als lebenswerte Gemeinschaft gestalten wollen. Die Einwohnendenzahl wächst (wie auch auf anderen kleinen dänischen Inseln), weil wohl immer mehr Menschen begreifen, dass das Dogma des Höher-Schneller-Weiter, das so prägend für unsere konsumorientierte Leistungsgesellschaft ist, vielfach mehr schadet als nützt.
Als ich vor ein paar Jahren während eines Segeltörns zum ersten Mal auf Strynø war, war ich umgehend verliebt in diese Insel. Inzwischen habe ich die Möglichkeit, hier ein kleines Apartment zu beziehen, wann immer ich will - mich zurückzuziehen in Ruhe und Abgeschiedenheit, aufzutanken, mir einfach den Wind um die Nase pusten zu lassen, stundenlang am Meer zu sitzen oder kreativ zu sein. Und: Teil der Inselgemeinschaft zu werden, mich einzubringen, mitzuwirken: zum Beispiel als Projekt-Coach beim ISLA Arts Projekt und im Smakkecenter.