Wie es dazu kam, ein Album zu veröffentlichen

Nun ist sie da, meine erste EP "Traveler", die unter meinem Künstlernamen "Lau Jacob" herausgekommen ist.  Seit 13.09.24 ist sie auf allen gängigen Streamingplattformen verfügbar.

Alle Songs sind auf Strynø entstanden, diesem unglaublichen Fleckchen Erde inmitten vom Meer, das mir mehr und mehr Heimat wird. Und ohne dass es hierher auch Cecilie und Gabriel Beck Gordon verschlagen hätte, ein Musiker-Paar, das schon fast überall auf der Welt lebte und sich auf Strynø den Wunsch eines eigenen Labels I.S.L.A. Records erfüllt, würde es "Traveler" nicht geben.
Gabriel, der mit Größen wie Bruce Springsteen, Al Jarreau, Paula Cole, Angelique Kidjo, Leonard Cohen oder Van Morrison auf der Bühne stand oder Aufnahmen machte, hat die EP produziert. Cecilie hat das Cover gestaltet. Vor allem aber haben beide mich ermutigt, Songs zu schreiben!
Herausgekommen sind sieben Stücke in einem Mix aus Singer/Songwriter, Folk, Reggae und Mestizo. Inspirit von Paul Simon, Alexi Murdoch, Manu Chao, Bob Marley, Emiliana Torrini und Tina Dico, aber auch den Dichtern Robert Frost und Erich Fried. In den Songs spiegelt sich die Tiefe meines persönlichen Wandelprozesses der letzten Jahre wider. Im Grund sind sie die Ernte dessen, was ich in dem Moment zu säen begann, als ich aus dem Hamsterrad unserer Leistungsgesellschaft ausgestiegen bin.

Der Opener heißt "The Road Not Taken" und ist eine Vertonung des gleichnamigen Gedichts von Robert Frost. Schon lange wollte ich aus diesem Gedicht, das mir in der ersten Phase meiner Transformation so viel Halt gab, einen Song machen. Nun haben eine Melodie und der Text zusammengefunden.
Es folgt mit Paul Simons "Peace like a River" der einzige Cover-Song der EP. Es ist mein Lieblingssong dieses großartigen Musikers, ein Song, der in trubeligen Zeiten für Frieden in mir sorgt. Cover gefallen mir dann am besten, wenn dem Oiginal eine eigene Note hinzugefügt wird. Und so ist eine Reggae-Version entstanden, denn auch Reggae trägt bei mir zur Leichtigkeit des Seins bei.
Als drittes folgt mit "Traveler" der Titelsong der EP.  "Wohin reisen wir in unserem Leben?", ist das Motiv des Songs, zugleich auch ein Statement zu meinem Pendeln zwischen Deutschland und Dänemark und ein Eingeständnis an mich selbst, dass es für mich nicht den einen Ort gibt, dass Ankommen auch im Unterwegssein stattfinden kann. Diese scheinbaren Gegensätze spiegeln sich auch im Wechsel von einem folkigen Beginn zu einem Reggae-Finish wieder.
Der vierte Song "The Sea" ist tatsächlich wie eine Welle über mich her gerauscht und wie eine Welle habe ich ihn auch aufgebaut. Nach einem Gewitter am Meer sitzend floss der Text nur so aus mir heraus, in dem Song liegt all die Kraft meines Wandelprozesses, in dem ich herausgefunden habe, wer ich eigentlich wirklich bin. So steigert sich der Song bis zu einem wie eine Welle am Strand auslaufendem Ende, das mein guter Freund Matthias Kube abrundet, indem er die von Bertram Kottmann übersetzte englische Fassung des Gedichts "Meer" liest.
Stilistisch von Manu Chao geprägt schließt sich als fünfter Song "Night Train" an, mein politisches Statement gegen die nicht mehr nur noch drohende Gefahr der Abschottung und Rechtsradikalisierung Europas. 
"The Meaning of Life (or What You Learn on a Small Island)" trägt als sechster Song wieder eher Singer/Songwriter-Handschrift. Der Sinn des Lebens schien mir zwischendurch auch in meinem Wandelprozess immer mal außer Sicht geraten zu sein. Gar nicht mehr finde ich ihn in der konsumorientierten und materiell ausgerichteten , die Welt ausbeutenden Gesellschaftsform des globalen Nordens, die im Grunde nur Platz für Egos und kaum welchen für wirkliches Sein lässt.
Abgerundet wird die EP von einem live eingespielten kurzen Instrumental namens "Strynø Sunset", entstanden eines Abends im Sonnenuntergang auf der Mole an der Strynøer Windmühle, schlicht mit meiner guten Freundin Daffy Dvir an der Mundharmonika und mir am Banjo.

Ach so... und wieso ein Pseudonym? Im Grunde ist es kein wirkliches Pseudonym. Auf Strynø rufen sie mich "Lau". Und Jakob ist mein dritter Vorname, der Name meines Großvaters, der mir so ein großes männliches Vorbild in der Familie war. 
Lau Jacob also... griffiger als mein doch eher sperriger Klarname ;-)

Lau Jacob - Traveler (2024)
Produced by Gabriel Gordon and Laurenz Aselmeier
Label: I.S.L.A. Records
Laurenz Aselmeier: Vocals, Accoustic and Electric Guitar, Guitar Cister, Banjo, Mandolin, Kazoo, Percussion
Daffy Dvir: Harmonica on "Strynø Sunset"
Gabriel Gordon: Bass, Drums, Keyboard, Electric Guitar, Percussion, Backing Vocals
Matthias Kube: Vocals on "The Sea"